Apostelkirche Ovenstädt

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Kirche
Die Ursprünge dieser Weserkirche stammen aus der Zeit der Romanik.
Die Ovenstädter Gemeinde  gehört zu den Urpfarreien des Weserraums. Ihre Wurzeln liegen in der Missionierung unter dem Kaiser Karl dem Großen. Die erste Missionskirche war vermutlich eine Holzkapelle. Der jetzige Kirchbau stammt aus romanischer Zeit (1000-1200).

Das Außenmauerwerk ist aus Obernkirchener Sandstein gefertigt. Aus der romanischen Zeit ist das Eingangsportal noch gut sichtbar. Aus der romanischen Zeit stammt der Taufstein, der ebenfalls aus Obernkirchener Sandstein gefertigt wurde. Er besteht aus zwei Teilen. Der Fuß zeigt germanische Fruchtbarkeitssymbole. Der Taufstein hat eine wechselvolle Geschichte erlebt. Erst 1937 hat die Gemeinde das verschollene große Taufbecken in einer Scheune wiederentdeckt.

Die Kirchengemeinde Ovenstädt lag zu allen Zeiten in einem Grenzgebiet. Aus diesem Grunde ist der mächtige Turm als Wehrturm errichtet worden. In Notzeiten hat sich die Bevölkerung dort versteckt und verteidigt. Die Schießscharte an der Südseite ist noch gut sichtbar. Im Dreißigjährigen Krieg wurden der Dachstuhl und die Turmspitze zerstört. Bereits 1640 wurde die Kirche wieder aufgebaut. Leider wurde die romanische Holzdecke des Kirchenschiffes durch ein massives Steingewölbe ersetzt. Daher zeigten sich schon bald Setzrisse, sodass 130 Jahre später die Kirche einzustürzen drohte.

Deswegen wurde eine große Kirchenrenovierung notwendig, die 1772 abgeschlossen wurde. Die romanische Kirche wurde zu einer spätbarocken Kirche umgebaut. Das Steingewölbe wurde abgebrochen und ein Holzgewölbe mit Weiden-Lehm-Gefachen eingebaut. Die kleinen romanischen Fenster wurden durch große Fenster  ersetzt. Die Emporen mit Ausmalungen eines ostpreußischen Malers sowie die Kanzel und die Orgel über dem Altar wurden neu eingebaut. Die zwölf Apostelbilder stammen ebenfalls aus dieser Zeit. Das Kirchenschiff wurde nach Osten verlängert und der Turm zur Kirche hin geöffnet.

Die Kirchengemeinde Ovenstädt hatte so eine fast neue Kirche bekommen, die nach der Renovierung 1991 wieder im Zustand von 1772 erhalten ist. Damit ist sie die einzige originalgetreu erhaltene Bauernbarockkirche in diesem Gebiet. In der Sakristei befindet sich ein Fenster aus der Glashütte Gernheim, das der Besitzer der Glashütte der Gemeinde Mitte des 19. Jahrhunderts geschenkt hat.

Die ev.-luth. Kirchengemeinde Ovenstädt hat ca. 1.650 Gemeindemitglieder. Sie besteht aus zwei Bundesländern und drei politischen Gemeinden.

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