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Kultur 
und Geschichte

Von Altsachsen über Grafen bis zu Zisterziensern

Die "Region der kleinen Kostbarkeiten" wartet mit besonderen Sehenswürdigkeiten auf, die sich aus einer gewachsenen Infrastruktur entwickelt haben. Seit mindestens 120.000 Jahren ist der Mittelweserraum vom Menschen besiedelt. Davon zeugen Hügelgräber, Großsteingräber und Funde, die im Nienburger Regionalmuseum, im Historischen Museum Domherrenhaus in Verden und im Kreismuseum Syke ausgestellt werden. In der Bau- und Kunstgeschichte sind von der Romanik bis zur Gegenwart alle Epochen vertreten. Besonders der Baustil der Renaissance hat im 16. und 17. Jahrhundert im Weserraum eine besondere Ausprägung erfahren. Entdecken Sie Kirchen und Klöster, Museen und Heimatstuben, Mühlen und Museums-Eisenbahnen und tauchen Sie in die Geschichte der Region ein.

Altsachsenhütte
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Ein Gräberfeld, auf dem eine Gruppe von Sachsen (3.-9. Jhr. n. Chr.) ihre Verstorbenen bestatteten, wurde auf dem Heidberg, zwischen Liebenau und Steyerberg entdeckt. Bei Ausgrabungen an dieser Stelle fand man bedeutsame Grabbeilagen wie Schmuck, Waffen, und Gefäße. Das historische Museum Domherrenhaus informiert über die Geschichte Verdens un der Umgebung. Highlight ist hier ein Spieß, die „Lanze von Lehringen“, aus der Zeit der Neandertaler. 

In der frühen Geschichte Sachsens waren Thingversammlungen ein wesentliches Merkmal dieser Zeit. Als Thingstätten wählte man vor allem solche Plätze aus, an welchen die landschaftliche Umgebung besonders zur Geltung kam. Arahem (Achim) ist eine heidnische Kult- und Gerichtsstätte gewesen und war Versammlungsort eines sächsischen Hundertschaftsgerichts (später Gogerichts). Eine zentrale Thingversammlung zur sächsischen Verfassung wurde in „Marklö“ (Marklohe oberhalb der Kirche) an der Mittelweser abgehalten.

Fachwerkkirche Kloster Schinna
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782 fand im Raum Verden während der Sachsenkriege das sogenannte „Verdener Blutgericht“ statt. Karl der Große ließ hier 4.500 Sachsen hinrichten. Um 850 wurde das Bistum Verden errichtet. Bis zur Reformation im 16. Jahrhundert reichte der Einfluss der Verdener Bischöfe bis weit in die Altmark hinein.

Die Entwicklung des Herrschaftsgebietes an der Mittelweser zur Zeit der Grafen von Hoya begann im 13. Jh. Die Dynastie der Edelherren mit den Residenzen in Hoya und Nienburg endete nach dem Tod des letzten Grafen im 16. Jh. Ihr Territorium reichte in der Blütezeit von der Hansestadt Bremen (Erzbistum) im Norden bis zum Hochstift Minden (Fürstbistum) im Süden, von den Grafschaften Oldenburg und Diepholz (Herzogtum Braunschweig) im Westen bis zur Weser im Osten. Ausgenommen Thedinghausen, das zum Erzbistum Bremen, später dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel gehörte und Langwedel, erst um 1250 begründet, an der Heer- und Handelsstraße zwischen dem Stift Verden und dem Erzbistum Bremen.

Innenhof Kloster Loccum

Das Wappen der Grafen von Hoya zeigte zwei schwarze Bärentatzen. Heute sind die Bärenklauen in den Wappen vieler Kommunen im Gebiet der ehemaligen Grafschaft Hoya zu finden. Zur Grafschaft gehörten auch das ehemalige Benediktinerkloster Schinna und zeitweise das Zisterzienserkloster Loccum. Der Schnitzaltar der Klosterkirche Schinna ist bis heute erhalten und zu bewundern. Das 1163 erbaute Kloster Loccum bietet einen in Deutschland einmaligen Eindruck eines mittelalterlichen Zisterzienserklosters.

Im 18. Jh. galt sie als „die schönste Prinzessin Europas“, die spätere Königin Friederike von Hannover. Sie stiftete Bad Rehburg ein Gotteshaus, die nach ihr benannte Friederiken-Kapelle (1842), die sich unmittelbar neben der historischen Kuranlage befindet. Diese stellt ein einzigartiges Zeugnis aus der Zeit der Romantik dar. Im alten Stammesgebiet der Sachsen konnten die Welfen bis zum 19. Jh. einen Großteil des alten Sachsen wieder in Besitz nehmen (Königreich Hannover und Herzogtum Braunschweig). Das heutige Land Niedersachsen trägt, wie das Welfenhaus, das Sachsenross im Landeswappen, eine Demonstration der Tatsache, dass Sachsen weiterhin in Niedersachsen zu finden sind – wie seit rund 2000 Jahren.

Weserrenaissance

Der Baustil der Renaissance hat im 16. und 17. Jahrhundert im Weserraum eine besondere Ausprägung erfahren. In keiner anderen europäischen Region wurden wärend dieser Zeit mehr Bauten in dem typischen Stil errichtet als im Wesergebiet. Kennzeichen sind Utlucht, Zierquader, Bossensteine und der welsche Giebel. Grundsätzlich wurden repräsentative Bauten in Stein- und Fachwerkbauweise errichtet, verputzt und farbig gestaltet. Der Sandstein stammt aus den Brüchen von Obernkirchen im Schaumburger Land.

Handwerk und Landwirtschaft

Diese Berufe prägten das Leben in der Region

Zigarrenmacher

in Achim

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Glasherstellung

in Nienburg

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Heringsfänger

an der Mittelweser

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Glasherstellung

in Petershagen