Buchhorster Auwald

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Naturschutzgebiet
„Der Wald der großen Vögel“
Bei dem etwa 6 Hektar großen Waldstück handelt es sich um einen Eschen-Ulmen-Auwald, dem ältere Eichen beigemischt sind. Der Wald zeigt die natürliche Baumartenzusammensetzung der früher hier verbreiteten Auwälder - in der heute beinahe waldfreien Weseraue ist dies etwas Besonderes.

In der gut entwickelten Krautschicht sind Frühjahrs-Geophyten zu sehen. Diese mehrjährigen krautigen Pflanzen nutzen das Licht, das den Waldboden erreicht, bevor die Bäume ihr Laub austreiben. Hier findet sich Waldgelbstern (Gagea lutea) neben Geflecktem Aronstab (Arum maculatum) und dem duftenden Hohlen Lerchensporn (Corydalis cava), der rosa-weiße Blütenteppiche bildet.

Der Buchhorster Auwald hat auch eine besondere Bedeutung für die Vogelwelt: hier befindet sich eine der größten Graureiherkolonien der Weser südlich von Bremen. Bereits zur Zeit der Unterschutzstellung im Jahr 1972 konnten 37 besetzte Graureiherhorste gezählt werden. Der Bestand an Brutplätzen ist über die letzten Jahre annähernd konstant geblieben. Auch den Schwarzmilan (Milvus migrans) und den in Niedersachsen stark gefährdeten Rotmilan (Milvus milvus) beherbergt der Wald – beide bauen ihre Horste gern in lichteren Altholzbeständen.

Die Schutzgebietsverordnung gestattet zum Schutz der Brutvögel das Betreten des Gebietes nur in der Zeit vom 1. August bis zum 31. Januar eines jeden Jahres. Generell dürfen die hier wild lebenden Tiere nicht beunruhigt oder vertrieben werden. Bitte nehmen Sie auch Rücksicht auf die Brut- und Wohnstätten der Tiere; Eier oder Horste dürfen nicht entfernt oder beschädigt werden.

Der Graureiher (Ardea cinerea): Dieser größte in Europa lebende Reiher wird im Volksmund auch Fischreiher genannt. Seine Flügelspannweite erreicht bis 175 Zentimeter. Während des Fluges lässt der Graureiher regelmäßig ein lautes, raues „chräik“ hören. Graureiher brüten in Kolonien meist auf hohen Bäumen, wo Weibchen und Männchen gemeinsam das Nest aus groben Ästen und Reisig erbauen. Oft werden vorjährige Nester übernommen und nur noch ausgebessert.

Im März und April werden von beiden Partnern drei bis fünf Eier in 25-28 Tagen ausgebrütet. Die Jungen sind Nesthocker und werden von beiden Elternvögeln gefüttert. Die Eltern tragen die Nahrung, vor allem Weißfische aus den angrenzenden Kiesseen und der Weser, herbei und würgen sie im Nest für ihre Jungen hervor. Die Sterblichkeit der Jungreiher ist mit ungefähr 70 Prozent während der Nestzeit sehr groß. Überleben Graureiher ihre Jugendmonate, können sie bis zu 24 Jahre alt werden.

Der Graureiher ist ein erfolgreicher Fischjäger. Dabei lässt er alles erstmal ganz ruhig angehen. Unbeweglich steht er in Ufernähe im Wasser - bis er plötzlich blitzschnell zusticht. Er erbeutet kleinere Fische, Frösche, Molche, Schlangen und Wasserinsekten, aber auch Wasserratten und Feldmäuse gehören zu seiner Beute. Gelegentlich lässt er auch Eier und Jungvögel mitgehen. Zur Fischjagd kann er auf dem Wasser landen, einige Sekunden lang schwimmen und dann wieder auffliegen. Die bevorzugte Methode ist jedoch, am Ufer zu landen und dann langsam ins Wasser zu schreiten.

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