Ellernbruch

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Besondere Landschaft
Zu den herausragenden Naturschönheiten der Gemeinde Weyhe gehört das Ellernbruch.
Hierbei handelt es sich um ein schmales Waldstück am Geestbach „Hache“, das sich nördlich der Sudweyher Wassermühle erstreckt. Der von Erlen (Ellern!), Buchen und Eichen geprägte Laubwald im Ortsteil Kirchweyhe ist Teil eines seit dem frühen 18. Jahrhundert geschaffenen Landschaftsparks.

Im nördlichen Abschnitt, d.h. zwischen der 1910 fertiggestellten Kleinbahnstrecke und der Fußgängerbrücke am Denkmal „1100 Jahre Weyhe, gab es bereits um 1700 ein kleines Gehölz. Es gehörte der Familie von Hademstorf. Sie besaß einen Gutshof an der Felicianuskirche und das Finterei-Gut in Sudweyhe, dem der größte Teil des heutigen Ellernbruchs angehörte.

Nur eine Wiese, die unmittelbar an der heutigen Straße „Im Mühlengrunde“ lag, zählte wie auch die angrenzende Wassermühle zu den Besitzungen des großen Sudweyher Gutshofes, damals Eigentum des Oberhauptmanns August Christian von Fabrice. Auf Plänen des 18. Jahrhunderts wird diese Wiese wahlweise „Kahlenbruch“ oder „Mühlenbruch“ genannt. Anfang November 1750 wurde sie „wegen der schlechten daraus aufkommenden Gräserey“ mit Erlenheistern bepflanzt. Nachdem August Christian von Fabrice Ende 1750 auch das Finterei-Gut erworben hatte, ließ er zunächst die Hache unterhalb des „Kahlenbruchs“ begradigen. Im November 1751 folgte die Anpflanzung einer Erlenallee, die bis zu „Hademstorfs Holz“ führte. Es waren eben diese und die im Jahr zuvor gesetzten „Ellern“, die dem Waldstück ihren späteren Namen gaben.

Stück für Stück wurde das Terrain weiter aufgeforstet. So zum Beispiel Ostern 1766, als der Gutsverwalter auf einer kleinen Anhöhe neben der heutigen Waldstraße Eichenbäumchen pflanzen ließ. Geplant war offensichtlich, den Landschaftspark bis zum Kirchweyher Gutshof der Familie von Hademstorf auszudehnen. Das große Anwesen, das unmittelbar neben der Felicinauskirche lag, war 1764 von Wilhelm August und Marianne Hypolithe von Schwicheldt, gekauft worden, den neuen Eigentümern des großen Sudweyher Gutshofes. Doch zu einer Ausweitung des nördlichen Parkabschnitts kam es nicht mehr.

Öffentlich zugänglich war der Park der Familie von Schwicheldt nicht, zumindest nicht bis ins frühe 20. Jahrhundert. Während des ersten Weltkriegs notierte Sudweyhes Volksschullehrer Hermann Bauer in die örtliche Schulchronik: „Im Dorfe selbst liegt das Herrenhaus des Gutes, umgeben von einem prachtvollen Park ehrwürdiger Eichen und Buchen. Schattige Wege, besonders der Weg zum Denkmal der ‚Zärtlichkeit’, machen den Aufenthalt sehr angenehm; leider ist der Besuch den Einwohnern nicht gestattet. Nur ganz außerordentliche Persönlichkeiten bekommen von dem Herrn Gutsinspektor die Erlaubnis, das Heiligtum betreten zu dürfen. Ebenso ist das Betreten des Ellernbruches nicht gestattet. Überall Warnungstafeln ‚Zutritt verboten’, ‚Fußgängern widerruflich gestattet’ u.s.w. Im Interesse der Allgemeinheit ist so etwas tief zu beklagen; hoffentlich ändern sich noch die Zeiten.“

Die Zeiten änderten sich! Zumindest das Betreten des Ellernbruchs wurde schon bald zugelassen. Spaziergänger und Radfahrer nutzen und genießen den Weg durch diesen Teil des Weyher Hachetals.

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