Deutschlands einzige noch erhaltene und restaurierte Dämpfanlage steht in der Gemeinde Stöckse im Herzen Niedersachsens im Landkreis Nienburg/Weser. Seit Juni 2009 ist sie offizielles Kulturdenkmal.
Entstehung:
Die Dämpfanlage in dem rund 1.400 Einwohner zählenden Ort im Landkreis Nienburg/Weser im Herzen Niedersachsens war früher keine Seltenheit. In Deutschland gab es viele Anlagen dieser Art. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts war es üblich, durch das „Dämpfen", also das Garen von Kartoffeln in größeren Behältern stärkereiches Futter für die Schweinemast zu gewinnen. In den 1950er Jahren hatten viele kleine Höfe auf dem Land eigene kleine Kessel auf ihrer Diele, in denen sie ihre Futterkartoffeln kochten. Mit zunehmenden Viehbeständen kamen dann zunächst mobile Dampfkessel auf Ackerwagen in Gebrauch, die von Hof zu Hof zogen und ihren Dienst verrichteten. Doch infolge des Wirtschaftsaufschwungs nach dem Krieg und dem einhergehenden Aufschwung in der Landwirtschaft reichte auch das bald nicht mehr aus. Es entstanden vielerorts ortsfeste Dämpfanlagen mit deutlich größerer Kapazität. Allein im Landkreis Nienburg/Weser waren mindestens sechs Anlagen in Betrieb.
Bedeutung der Anlage:
Die hohe Zeit der Kartoffeldämpferei lag in den 1960er Jahren. Damals erhielten die Landwirte kurzzeitig sogar eine staatliche Prämie, wenn sie ihre Kartoffeln zum Dämpfen brachten. Doch mit zunehmender Verbreitung industriell gefertigten Kraftfutters nahm die Bedeutung der Dämpfanlagen stetig ab. Nach und nach wurden sie stillgelegt und abgerissen oder sie verfielen. So vergrößerte sich der Einzugsbereich der Stöckser Anlage kontinuierlich. Am Dämpfen interessierte Landwirte nahmen immer weitere Wege auf sich. Sie kamen zuletzt aus einem Umkreis von über 50 Kilometern bis aus dem Raum Soltau oder Minden. Mit einem Treckergespann mit ein oder zwei Anhängern war dies eine langwierige Hin- und Rückfahrt.
1996 stellte dann auch die Stöckser Anlage als vermutlich letzte ihren Betrieb ein. Im Gegensatz zu vergleichbaren Objekten dieser Art blieb sie jedoch stehen. Der letzte Betreiber Heinrich Kuhlmann jun. hat lediglich einzelne, für Kinder potenziell gefährliche Teile wie die Wasserbecken für das Waschwasser zurückgebaut. In dieser Form ist der wesentliche Teil der Anlage über die Jahre erhalten geblieben. Inzwischen hat die Stöckser Dämpfanlage eine besondere kulturhistorische Bedeutung, denn nach Erkenntnissen des Landesamtes für Denkmalpflege ist sie die letzte noch erhaltene Anlage ihrer Art in ganz Deutschland. Seit Juni 2009 ist sie deshalb als Denkmal landwirtschaftlicher Industriekultur anerkannt und in das Denkmalverzeichnis aufgenommen worden.
Entstehung:
Die Dämpfanlage in dem rund 1.400 Einwohner zählenden Ort im Landkreis Nienburg/Weser im Herzen Niedersachsens war früher keine Seltenheit. In Deutschland gab es viele Anlagen dieser Art. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts war es üblich, durch das „Dämpfen", also das Garen von Kartoffeln in größeren Behältern stärkereiches Futter für die Schweinemast zu gewinnen. In den 1950er Jahren hatten viele kleine Höfe auf dem Land eigene kleine Kessel auf ihrer Diele, in denen sie ihre Futterkartoffeln kochten. Mit zunehmenden Viehbeständen kamen dann zunächst mobile Dampfkessel auf Ackerwagen in Gebrauch, die von Hof zu Hof zogen und ihren Dienst verrichteten. Doch infolge des Wirtschaftsaufschwungs nach dem Krieg und dem einhergehenden Aufschwung in der Landwirtschaft reichte auch das bald nicht mehr aus. Es entstanden vielerorts ortsfeste Dämpfanlagen mit deutlich größerer Kapazität. Allein im Landkreis Nienburg/Weser waren mindestens sechs Anlagen in Betrieb.
Bedeutung der Anlage:
Die hohe Zeit der Kartoffeldämpferei lag in den 1960er Jahren. Damals erhielten die Landwirte kurzzeitig sogar eine staatliche Prämie, wenn sie ihre Kartoffeln zum Dämpfen brachten. Doch mit zunehmender Verbreitung industriell gefertigten Kraftfutters nahm die Bedeutung der Dämpfanlagen stetig ab. Nach und nach wurden sie stillgelegt und abgerissen oder sie verfielen. So vergrößerte sich der Einzugsbereich der Stöckser Anlage kontinuierlich. Am Dämpfen interessierte Landwirte nahmen immer weitere Wege auf sich. Sie kamen zuletzt aus einem Umkreis von über 50 Kilometern bis aus dem Raum Soltau oder Minden. Mit einem Treckergespann mit ein oder zwei Anhängern war dies eine langwierige Hin- und Rückfahrt.
1996 stellte dann auch die Stöckser Anlage als vermutlich letzte ihren Betrieb ein. Im Gegensatz zu vergleichbaren Objekten dieser Art blieb sie jedoch stehen. Der letzte Betreiber Heinrich Kuhlmann jun. hat lediglich einzelne, für Kinder potenziell gefährliche Teile wie die Wasserbecken für das Waschwasser zurückgebaut. In dieser Form ist der wesentliche Teil der Anlage über die Jahre erhalten geblieben. Inzwischen hat die Stöckser Dämpfanlage eine besondere kulturhistorische Bedeutung, denn nach Erkenntnissen des Landesamtes für Denkmalpflege ist sie die letzte noch erhaltene Anlage ihrer Art in ganz Deutschland. Seit Juni 2009 ist sie deshalb als Denkmal landwirtschaftlicher Industriekultur anerkannt und in das Denkmalverzeichnis aufgenommen worden.
Gut zu wissen
Öffnungszeiten
Außenbesichtigung jederzeit möglich. Führung auf Anfrage.
Preisinformationen
Auf Anfrage.
Zahlungsmittel
kostenfrei
Autor:in
Mittelweser-Touristik GmbH
Lange Straße 18
31582 Nienburg/Weser
Organisation