Hinweistafel: „Achim war im 19. Jahrhundert eine Hochburg der Zigarrenmacherproduktion: in Fabriken und in Heimarbeit gingen die Zigarrenarbeiter ihrem Handwerk nach. Sogar Kinder mussten mitarbeiten, um den Familienunterhalt zu sichern. Politisch und gewerkschaftlich organisiert, sorgten die Arbeiter selbst für ihre eigene Bildung und Information. Von den Arbeitern bezahlt, las der Vorleser während des Zigarrendrehens aus politischen und belletristischen Büchern vor. Ein Beispiel gelebter Solidarität.“ Helma Poschpiech Die zweieinhalb Meter hohe Skulptur „Der Vorleser“ befand sich früher im Lesegarten der Stadtbibliothek und steht seit 2017 vor dem Amtsgericht. Das Kunstwerk wurde am 7. April 1994 offiziell eingeweiht. Zu diesem Zeitpunkt war die Skulptur noch komplett aus Terrakotta hergestellt. Aber nach mehreren Zerstörungen beschloss man, die auf dem Turm sitzenden Figuren (der Vorleser in der Mitte und die zuhörenden Arbeiter) aus Bronze zu gießen. Vorleser waren Arbeiter in Zigarrenfabriken, die ihren Kollegen vorlasen und gleichen Lohn wie die arbeitenden Kollegen bekamen - ein begehrter Posten.
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